Sintra ist eine kleine Stadt in Portugal mit einer optimalen Anbindung an die 25 Kilometer entfernte Hauptstadt Lissabon. Alle zwanzig Minuten fährt dort ein Zug und die Fahrtzeit beträgt etwa 40 Minuten. Die Anreise mit dem Zug und die Erkundung der Stadt mit den Bussen vor Ort ist auch sehr zu empfehlen, da die Straßen alleine durch den bereits vorhandenen Verkehr genügend ausgelastet sind und vor Ort zudem nicht genügend Parkmöglichkeiten für PKW bestehen. Auch für Fußgänger wird es schwierig, da die engen Straßen stellenweise ohne Gehweg ausgestattet sind.
Nichtsdestotrotz lohnt sich die Stadt als Ausflugsziel. Dass dies auch viele andere Reisende so sehen wird schnell deutlich, wenn man am Bahnhof ankommt. Dort versuchen einen zunächst eine Vielzahl an Personen abzufangen und eine Rundfahrt durch Sintra anzubieten. Tourismus ist nun mal auch dort die Haupteinnahmequelle.
Doch weitaus günstiger als die dort angebotenen Fahrten von 25 Euro und mehr, sind die Fahrten mit den Touristenbussen der Linie 434 und 435. Diese stehen direkt am Bahnhof gegenüber der Tourist-Information. Die Busse fahren verschiedene Routen ab, an denen die jeweiligen Burgen und Paläste liegen. – Und von diesen gibt es in Sintra einige! Die Burgendichte ist so hoch, dass dies wahrscheinlich mit ein Grund war, warum die gesamte Kulturlandschaft Sintras unter das UNESCO Kulturerbe fällt.
Dennoch entschieden wir uns nur einen Palast zu besichtigen, aber diesen dafür richtig. Die Wahl fiel auf die Quinta da Regaleira. Es handelt sich dabei um ein sehr dekoratives Herrenhaus mit riesigem Garten auf mehreren Ebenen. Wer auch dorthin möchte, sollte definitiv eine Taschenlampe mitnehmen. Warum? – Weil es in dem Garten jede Menge Grotten und unterirdischer Gänge gibt! Einige der langen Hauptgänge sind mit LED-Stripes beleuchtet. Viele der kleineren sind jedoch stockduster.
Es machte Spaß die verschiedenen Gänge auszuprobieren und die vielen kleinen Feinheiten des Gartens zu entdecken: eine hübsche (Trink-)Wasseranlage aus Natursteinen in Mosaikform ausgelegt, kleine Brücken und Tümpel, eine kleine Kapelle und einiges mehr. Das Herrenhaus selber war mit reich verzierten Mosaik- und Holzböden sowie vertäfelten Holzdecken ausgestattet. Der Ausblick aus dem Esszimmer des Hauses zeigte den Garten in seiner ganzen Pracht. Aber auch der Ausblick auf die Burgnachbarn beziehungsweise die Nachbarburgen war absolut sehenswert.
Das einzige nicht so schöne war das Frühstück, was wir uns im „Restaurant“ des Herrenhauses gegönnt hatten. Draußen mit Blick auf den prachtvollen Garten hatte das ganze einen Hauch von Luxus – der jedoch durch das weniger schmackhafte „Fastfood-Essen“ wieder ein stückweit zunichte gemacht wurde. Dafür erweckten wenigstens die überhöhten Preise den Eindruck von luxuriösem Frühstücksmahl im „Palastgarten“.